Ansprüche und Möglichkeiten in der Fashion Logistik
In der Fashion Logistik sind Vielfältigkeit und Geschwindigkeit von großer Bedeutung.
Es entstehen kurzfristige Trends, die Auswirkungen auf die Sortimente haben und z.B. durch Social Media oder Werbung über Influencer kurzfristige Kundenwünsche erzeugen und so immer schnellere Frequenzen zur Folge haben. Kunden erwarten deshalb prompte Belieferungen, sein es same-day, next-day oder schnellstmögliche Verfügbarkeit in den Filialen. Um den Service abzurunden, müssen Artikel, die nicht passen oder nicht gefallen mit geringem Aufwand zum Teil aufbereitet, retourniert oder einem anderen Absatzweg, wie z.B. Outlets oder Re-Commerce zugeführt werden.
Welche Möglichkeiten muss die Fashion Logistik, um diese Ansprüche abzudecken, anbieten und gleichzeitig dem steigenden Kostendruck gerecht werden.
Flexibilität versus Effizien
In der Fashion Logistik darf dies kein Widerspruch sein. Es müssen hier Lösungskonzepte implementiert werden, die in der Supply Chain integriert, die Kundenansprüche bestmöglich abbildet. Hier wird der Trend Richtung modularer Automatisierung gehen, die im Endausbau vielleicht sogar durchgängig automatisierte Prozesse für bestimmte Sortimente oder Lieferkanäle abbilden.
Make versus Buy
Gerade die Retourenbearbeitung, mit den teilweise zusätzlichen Ansprüchen an wirtschaftlichen und komplexe Aufbereitungsprozesse, stellt eine große Herausforderung dar. Hier gibt es Unternehmen, die sich auf diese Tätigkeiten spezialisiert haben und dafür besonderes Know-how und Ressourcen bzw. Kapazitäten anbieten. Für diese Prozesse bietet sich ein Outsourcing, um fehlende Spezialisierung und Kapazitätsschwankungen auszugleichen, an. So kann in dieser Thematik der Widerspruch zwischen Flexibilität und Effizienz gelöst werden.
Nachhaltigkeit versus Wirtschaftlichkeit
Vor allem im E-Commerce stellen diese beiden Themen eine besondere Herausforderung dar. Hier muss ein Fokus auf dem Thema Verpackungen liegen. Entweder muss die eingesetzte Verpackung möglichst ressourcenschonend bzw. recyclebar sein oder es müssen Mehrwegsystem implementiert werden. Natürlich ist in dem Zusammenhang das Thema Retouren zu berücksichtigen.
Vor diesem Hintergrund kann das Thema Second Hand (Re-Commerce) auch in der Fashion Branche weiter an Bedeutung gewinnen. Dieser Trend ist spürbar, da seit 2020 allein die Zahl der Modelabels, die eine Resale – Plattform betreiben, um 275% gestiegen ist.
Um diesen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden, muss die Fashion Logistik Möglichkeiten zur Lösung finden. Hier werden ein Mix aus Automatisierung und Outsourcing sowie eine nachhaltig gestaltete Supply Chain den zukünftigen Erfolg bestimmen.