Fachkräftemangel in der Logistik

Fachkräftemangel in der Logistik

Aktuell gibt es allein in Nordrhein-Westfalen noch ca. 11.000 frei Ausbildungsplätze, davon sind ca. 1.000 aus der Logistikbranche, also knapp 10 %, die ein bis zwei Monate vor Ausbildungsstart noch nicht besetzt sind.

Diese Zahlen betreffen nur die Ausbildungsplätze, vermutlich gibt es eine weit höhere Zahl offener Stellen (Schätzung für NRW ca. 24.000 in der Logistik), wenn wir nicht nur die Ausbildungsplätze betrachten. Die hier genannten Zahlen deuten darauf hin, dass es perspektivisch nicht besser wird.

Was bedeutet dies für die Logistik in der Zukunft?

Attraktivität
Es ist notwendig, die Arbeitswelt in der Logistik weiter zu verbessern. Hierzu müssen Maßnahmen wie Aus- und Weiterbildung, die Förderung von Nachwuchstalenten und die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen stärker forciert werden. Genauso ist es erforderlich, die Bedeutung der Branche und ihre Zukunftsfähigkeit hervorzuheben (kleiner Exkurs: Wie oft muss ich „branchenfremden“ erklären, wie das Aufgabenfeld eines Logistikberater aussieht bzw. was Logistik eigentlich genau bedeutet).

Ergonomie
Hinzu kommt, dass durch den demografischen Wandel, sich die Anforderungen an die Arbeitsbedingungen ändern. So sind z.B. 18,2 % aller AU-Fälle auf Muskel und Skelett Erkrankungen zurückzuführen, bei den AU-Tagen sind dies sogar 25,5%. In den höheren Altersgruppen liegen diese Zahlen naturgemäß weit über dem Durchschnitt. Hier müssen die Arbeitsplätze entsprechend ausgestaltet werden, z.B. können Exoskelette bei Arbeitsvorgängen mit schwerem Heben oder Zwangsbeugehaltungen zum Einsatz kommen.

Automatisierung
Der zu erwartende Fachkräftemangel führt zu der Notwendigkeit, höher automatisierte Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Zu diesem Thema finden sie vertiefende Beträge auf unserer Seite. 

Digitalisierung
Um Arbeitskräfte schnell und flexibel in Aufgaben zu integrieren, ist es von Vorteil, die Prozesse intuitiv und einfach zu gestalten, dabei hilft eine sinnvolle Digitalisierung. Dies kann z.B. durch den Einsatz von Systemen, die „beleglosen“ Kommissionierverfahren ermöglichen, erreicht werden. Ebenso wichtig sind z.B. mehrsprachigen Displays, um eine flexible Bedienbarkeit zu ermöglichen.

Diese Herausforderungen bringen die Logistikbranche dazu, neue Lösungen zu suchen und sich anzupassen. Unternehmen setzen verstärkt auf Innovation, Investitionen in Automatisierung und digitale Technologien und die Entwicklung von Fachkräften, um den Fachkräftemangel zu bewältigen.